Abbildung: „Secret Thoughts“, 2017, 190 x 130 cm, Öl, Wachs, Damar, Acryl auf Leinwand, Gaze und Holz (Foto: Julian Gross)

 

Schein
Sue Hayward

25.03. – 25.04.2018

Der Ausstellungstitel ist mehrdeutig. Alles zwischen Anschein und Glanz, Illusion und Augentäuschung ist gemeint, auch Wortverbindungen wie Scheinwelt, scheinheilig, Heiligenschein …

Hayward zeigt Weiterentwicklungen von Porträts, nicht wirklichkeitsgetreu, nicht allzu „ähnlich“, sondern Archetypen. Das Modell stellt nur den Anlass, Emotionen und Seelenlagen ästhetisch und konzeptuell im Sinne eines beweglichen Prozesses zu behandeln. In den Bildträger – in der Regel Lein­wand – arbeitet sie durchsichtige Elemente aus Gaze ein, die Schatten und Licht in anderer Weise verarbeiten als die opake Leinwand. Eine zweite, gemalte Schicht hinter der transparenten Zone führt zu einer optischen Verschiebung, die von der Position des Betrachters abhängt. So findet einerseits die flüchtige Natur des menschlichen Daseins ihren Ausdruck, andererseits wird die Position des Betrachters in Frage gestellt und neu definiert.